Hamburg
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Digitaler Zwilling in 85 Metern Höhe.
Zusammen mit MKP haben wir einen digitalen Zwilling der Filstalbrücken in Deutschland entwickelt. Eine webbasierte 3D-Anwendung, die das Brückenmanagement mit Fokus auf Benutzererlebnis, Datenzugänglichkeit und technischer Präzision neu denkt.
Der digitale Zwilling ermöglicht es Ingenieuren, Wartungsteams und Behörden, den Zustand der Brücke einfach zu überwachen und zu verstehen.
Die Brücken befinden sich 85 Meter über dem Boden und stellen eine ingenieurtechnische Meisterleistung dar, zugleich aber auch eine komplexe strukturelle Einheit mit Daten aus elf thematischen Informationskategorien. Diese stammen aus unterschiedlichen Datenquellen und Rechenmodellen und umfassen Zustandsdaten, Belastungen, Sensormessungen und Umwelteinflüsse.
Wir haben eine Lösung entwickelt, die all diese Ebenen vereint und einen umfassenden Überblick bietet, um die Informationen zu verstehen und damit zu arbeiten. Es bestand der Bedarf an einem System, das sowohl die Komplexität abbilden als auch intuitiv zu bedienen sein sollte.
Die Lösung ist ein digitales Zwillingssystem, entwickelt als webbasierte Anwendung mit vollständig synchronisierter 2D- und 3D-Frontend. Die Anwendung ermöglicht die Navigation durch verschiedene Datenebenen, die jeweils einen Teil des Zustands und der Struktur der Brücke darstellen.
Das System basiert auf offenen Datenstandards, wodurch Informationen mit externen Akteuren und Drittanbietern geteilt werden können. Die Benutzeroberfläche ist einfach und verfügt über eine intuitive Navigation, mit der man tief in die Struktur eintauchen und mit wenigen Klicks spezifische Informationen abrufen kann.
Erstmals haben wir einen semi-automatisierten BIM-zu-Unity-Import umgesetzt, der es ermöglicht, komplexe Gebäudemodelle in ein benutzerfreundliches digitales Erlebnis zu überführen. Dies erleichterte die Visualisierung und schuf eine Architektur, in der alle Daten zwischen den einzelnen Modellen und Schnittstellen fließen.
Ein zentrales Element der Lösung ist das spezielle „Points-of-Interest“-Konzept, das Zustandsindikatoren, Fehler und Datenfeeds direkt im 3D-Modell darstellt. Dadurch erhalten Nutzer einen realistischen und übersichtlichen Zugang zu den Daten, ohne dass die technische Tiefe verloren geht.
Um die Vision zu verwirklichen, haben wir ein breit aufgestelltes Team von Spezialisten zusammengestellt: Bauingenieure, Sensor- und Messtechniker, Entwickler, UX-Designer sowie Frontend- und Backend-Architekten. Hinzu kamen Betriebspersonal, Wartungsverantwortliche und Vertreter von Behörden, die alle mit Wissen, Tests und Feedback beigetragen haben.
Eine frühe Testphase stellte sicher, dass sowohl die Benutzeroberfläche als auch die Datenmodelle an neue Anforderungen und Erkenntnisse angepasst werden konnten. Der iterative Entwicklungsprozess ermöglichte es, zielgerichtet, effizient und mit hoher Qualität bereits ab der ersten Version zu arbeiten.
Der digitale Zwilling der Filstalbrücken ist sowohl eine Visualisierung als auch ein aktives Werkzeug für modernes Asset Management. Mit Zugriff auf aktuelle Messungen und Analysen in Echtzeit können Wartungspläne optimiert und notwendige Eingriffe frühzeitig vorhergesagt werden.
Das System gewährleistet gleichzeitig Transparenz und Dokumentation und eröffnet die Zusammenarbeit über Fachgrenzen hinweg. Durch die Transformation von Daten in Entscheidungsunterstützung ist der zukünftige Betrieb der Brücke intelligenter, sicherer und nachhaltiger geworden.